Das
Wappen von Berkenbrück
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Zur
Geschichte des kleinen Ortes Berkenbrück

Stand:
08.02.2023 M. Kläge Ortschronist
- Im
Jahre 1285 wird der Ort Berkenbrück das erste Mal in einer
Grenzurkunde der Stadt Fürstenwalde erwähnt. In dieser
Urkunde werden viele kleinere Orte um Fürstenwalde im
Zusammenhang der Grenzklärung das erste mal geschichtlich
benannt. Neben Neuendorf im Sande und Buchholz taucht auch das
"aqua Byrkenbrucke", das „Wasser Byrkenbrucke“
auf.
Der Ursprung des Ortsnamens selbst ist unklar.
Eine Theorie besagt, der Name bezieht sich auf eine
Brücke, die über ein kleines Fließ geführt
haben soll. Ein Teil der Brücke soll mit Birkenholz
verkleidet gewesen sein und gab so dem Ort seinen Namen. Das
Fließ könnte der Bach sein, der heute „Hauptgraben“
genannt wird. Dieser Hauptgraben wurde mehrfach als Grenze der
Gemarkung Fürstenwalde bezeichnet. Dass dieses überhaupt
der Erwähnung wert war, lag wohl daran, dass über
diese Brücke die alte Heer- und Handelsstraße oder
auch Frachtstraße genannt, von Berlin nach Frankfurt
(Oder) geführt haben soll. Leider gibt es für solch
eine mit Birkenholz verkleidete Brücke keine historischen
Indizien, sodass auch andere Theorien noch in Frage
kommen.
Eine zweite Theorie würde den Ursprung von
Berkenbrück an den Dehmsee verlegen. Dort befinden sich
Überreste einer Turmhügelburg, wie sie bei der
Besiedlung unserer Gegend im Mittelalter durch fränkische
Siedler des öfteren errichtet wurden. Der Burgherr von
damals könnte ein Mann Namens Heidenricus de Byrka gewesen
sein und aus dem Anhaltinischen gestammt haben. Um nun diese
Burg aus dem sumpfigen Gebiet des Dehmsees, wo sie gut geschützt
war, mit der Umgebung zu verbinden mussten etliche kleine
Brücken in diesem Bereich gebaut werden. So wurde die
Gegend um de Byrkas Brücken, kurz Byrkenbrucke bezeichnet.
Das würde auch die historischen Namensvarianten im vorderen
Teil unseres Ortsnamens erklären, sie decken sich
weitgehend mit den verschiedenen Schreibvarianten des Namens
Byrka (Berka, Berke, Birke, Byrka, Birka ). Später wurde
diese Burg zwar aufgegeben, aber das kleine Fischerdorf an der
Spree in der Nähe übernahm den Namen und so heißt
es noch heute Berkenbrück. -
 Rekonstruktion
der Turmhügelburg am Dehmsee (M.Kläge)
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- Brücke
über den Hauptgraben existiert auch heute noch, sie ist
jetzt massiv und befindet sich gleich hinter dem Dorfeingang,
wenn man aus Richtung Fürstenwalde in das Dorf hinein
kommt. Der Name des Ortes soll nach einigen Änderungen seit
1775 auf Berkenbrück lauten. Die Besiedelung des Gebietes
um Berkenbrück reicht aber viel weiter zurück als bis
zum frühen Mittelalter.
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 Links
die massive Brücke über den Hauptgraben, rechts die
neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Links
oben hinter den Bäumen das Forsthaus Beerenbusch.
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Die frühe Geschichte
Berkenbrücks und seiner Umgebung:
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18000 vor unserer
Zeitrechnung An
dem Ende der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, vor ungefähr
18000 Jahren, bildeten die abfließenden Schmelzwässer
der Frankfurter Eisrandlage in unserer Gegend einen Abfluss .
Dieses als Entwässerungsbahn bezeichnete Tal, wird heute das
Berliner Urstromtal genannt. Nach dem Schmelzen des Eises blieb
eben dieses Flusstal gesäumt von hunderten wenn nicht gar
tausenden kleiner Seen zurück. Den Boden dieses Tals bildete
feiner und feinster Schwemmsand, so wie wir ihn noch heute fast
überall antreffen, wenn wir nur ein bisschen graben. Auf
Grund des reichlich vorhandenen Wassers bildete sich eine üppige
Vegetation heraus, dichte Wälder bedeckten die trocken
gefallenen Gebiete um Berkenbrück.
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Um 1000 vor der
Zeitrechnung Zu
dieser Zeit war in unserer Gegend eine Kulturgruppe beheimatet
welche man Lausitzer-Kultur nennt. Sie stellen den Übergang
zwischen der Steinzeit und der Bronzezeit dar. Ein Nachweis zu
dieser Kultur in Berkenbrück könnte das im Heimatmuseum
Fürstenwalde vorhandene steinerne Walzenbeil aus Berkenbrück
sein. Auch ist nachweislich überliefert, dass die Fischer
von Berkenbrück noch um das Jahr 1900 herum Steinäxte,
welche sie in Berkenbrück gefunden hatten, wegen des
praktischen Loches in der Mitte, oft als Netzbeschwerer
benutzten. Desweiteren wurde eine Ziernadel mit aufgegossenen
Scheibenkopf in Berkenbrück gefunden, die ebenfalls in das
Zeitalter der Lausitzer Kultur datiert wird.
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700 – 600 vor der
Zeitrechnung Die
bronzezeitlich geprägte Lausitzer Kultur wird von der
eisenzeitlichen Billendorfer Kultur in unserer Gegend abgelöst
bzw. geht in dieser auf. Leider sind uns bisher keine exakt
dieser Periode zuzuordnenden Funde in Berkenbrück bekannt.
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Um 600 vor der
Zeitrechnung In
Europa haben sich mehr oder weniger feste Stammesgebiete
gebildet. In unserer Gegend treten hauptsächlich zwei
germanische Stämme in Erscheinung. Da sind zum einen die
suebischen Semnonen und zum anderen die Burgunder. Als in den
dreißiger Jahren die Autobahn gebaut wurde, kamen bei
Ausschachtungsarbeiten in Berkenbrück die Reste eines
Burgunderdorfes ans Tageslicht. Es soll aus circa 15
Pfostenhäusern bestanden haben. (Darüber berichtet
wurde im Heimatkalender von 1990 auf der Seite 29.) Ob es nun
Semnonen oder Burgunder waren, lässt sich wohl so exakt
nicht mehr zuordnen. Mit Sicherheit wird es eine
Übergangssiedlung gewesen sein, da sich hier vermutlich das
Grenzgebiet befand. Semnonen und Burgunder waren auch den Römern
schon bekannt und tauchten schon in den Beschreibungen des
Tacitus auf. Der Grieche Claudius Ptolemäus räumte
ihnen sogar Platz auf seiner Karte Germania Magna ein.
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375-568 unserer
Zeitrechnung Durch
das zerbrechende Römische Reich und den Einfall der Hunnen
nach Europa kommen die Völker in Bewegung. Im Rahmen dieser
Völkerwanderungen ziehen auch die suebischen Semnonen und
die Burgunder aus der Gegend um Berkenbrück in Richtung
Westen. Dort lassen sie sich wieder nieder. Die Burgunder gehen
in den Alemannen auf und die suebischen Semnonen bilden bis heute
die Volksgruppe, die uns als Schwaben bekannt ist. Die letzten
Reste dieser als heidnisch bezeichneten Kulturen kann man
vielleicht heute noch in den Figuren und Masken der
schwäbisch-alemannischen Fastnacht erleben. Zwar ist die
Fastnacht selbst ein rein christliches Fest, doch die Tradition
der Figuren und Holzmasken geht weit in das Mittelalter und
womöglich darüber hinaus zurück.
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Um 720 unserer
Zeitrechnung Nach dem
Wegzug der meisten Sueben und Burgunder verödet zunächst
die Gegend um Berkenbrück. Wie lange, das kann niemand mit
Bestimmtheit sagen. Vielleicht war die Besiedelung sogar
durchgehend. Doch um circa 720 wandern andere Stämme aus dem
Osten ein. Zumeist Siedler, die von Viehzucht, Fischfang und Jagd
leben. Sie selbst sollen sich wohl Zpriauuani genannt haben, die
Spreeauenbewohner. In der Geschichte werden sie Sprewanen genannt
und allgemein zählt man sie zu der Volksgruppe, welche man
heute als Slawen bezeichnet. Sie dürften auch diejenigen
gewesen sein, die die ersten landschaftlichen Veränderungen
um Berkenbrück vorgenommen haben. So begann mit ihnen auch
die Landwirtschaft, die ersten Wälder wurden gerodet und
Grabensysteme angelegt.
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928 unserer
Zeitrechnung In
der ersten Phase der so genannten Ostexpansion marschiert das
Heer des deutschen Königs Heinrichs I. in das Gebiet der
Heveller und Sprewanen ein und treibt die slawischen Herrscher
hinter die Oder zurück. Die slawische Bevölkerung muss
sich den neuen Herren unterwerfen. Heveller, das waren die
slawischen Stämme welche sich im Gebiet der Havel
angesiedelt hatten und deren Name wohl mit dem des Flusses in
Verbindung steht. Da es kaum Straßen gab bewegten sich
dieser Feldzüge zumeist an den Flussufern entlang. Es ist
deshalb durchaus möglich, dass Teile dieses Heeres auf dem
Weg nach Osten an der Stelle vorbei kamen, die wir heute
Berkenbrück nennen. Dieser Eroberungszug hatte jedoch
keinen Bestand.
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938 unserer
Zeitrechnung In
diesem Jahr schlossen sich die slawischen Stämme im so
genannten Lutizenaufstand gegen ihre deutschen Besatzer zusammen
und die Gegend um Berkenbrück fiel wieder in den slawischen
Herrschaftsbereich. Nach dem Zerfall des Lutizenbundes wurde
unsere Gegend ein ständiger Streitpunkt, um den verschiedene
Fürsten, deutsche wie polnische, ständig gewaltsame
Auseinandersetzungen pflegten. Und obwohl die deutschen und zum
Teil auch die polnischen Fürsten schon Christen waren,
blieben die Bewohner in dieser Gegend weiter ihren heidnischen
Göttern treu. Zum Teil auch verständlich, warum sollten
sie eine Weltanschauung annehmen, deren Repräsentanten ihnen
in der Regel Tod und Gewalt brachten.
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1157 unserer
Zeitrechnung Um
die heidnischen Zustände an Oder, Spree und Havel zu
beenden, den Machtbereich auszuweiten und den Slawen ein für
allemal das Gebiet bis zur Oder und darüber hinaus zu
entreißen, wurde schon lange geplant einen zweiten Feldzug
nach Osten zu starten. Als Fürst Pribislaw-Heinrich ein
slawischer Hevellerfürst im Jahre 1150 ohne Erben starb,
überließ er Brandenburg und das Hevellerland in seinem
Testament dem Askanier Albrecht dem Bären.
Pribislaw-Heinrich war wohl schon Christ und unterhielt gute
Beziehungen zum deutschen Fürstenhaus. Damit waren die
Grenzen des deutschen Reiches weit in den slawischen
Herrschaftsbereich verschoben worden. Dicht heran bis zu einem
Ort, den wir heute Köpenick nennen. Hier herrschte der
letzte Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick oder auch Jacza
de Copnic genannt. Dieser Jacza de Copnic war zu mindestens so
mächtig, dass er in seinem Einflussgebiet sogar eigene
Münzen prägen ließ, die so genannten
Jacza-Brakteaten. Jacza war die Herrschaft der Deutschen auf der
Brandenburg ein Dorn im Auge. So eroberte er, angeblich durch
Bestechung, die Burg irgendwann zwischen den Jahren 1153 und 1157
für sich. Dies war nun der Anlass für die Deutschen dem
Spuk, aus ihrer Sicht ein Ende zu machen. Albrecht der Bär
zog unter dem Siegel der Krone und der Kirche mit dem Erzbischof
von Magdeburg, Wichmann von Seeburg, gegen die Brandenburg und
Jacza de Copnic zu Felde. Dieser musste, so erzählt es die
Sage, fliehen und die Brandenburg war endgültig in den
Händen der Deutschen. Dies soll sich am 1. Juni des Jahres
1157 zugetragen haben und gilt heute als Geburtsstunde der Mark
Brandenburg.
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Um
1180 unserer Zeitrechnung Während
Albrecht der Bär und seine Nachfolger sich der militärischen
Eroberung der Mark Brandenburg widmeten, war Erzbischof Wichmann
der Organisator der Besiedlung unserer Gegend. So holte er sich
Flamen aus den Niederlanden und siedelte sie hier vermehrt an.
Der Landstrich Fläming weist diese Ansiedlungen noch heute
im Namen aus. Interessant ist, dass auch in und um Berkenbrück
seid dieser Zeit Entwässerung und Gewässerregulierungen
zugenommen haben. Ob Flämische Einwanderer mit ihren
Kenntnissen der Trockenlegung von Land hier in Berkenbrück
dabei waren, ist bisher noch nicht bekannt. Erzbischof Wichmann
entsandte so genannte „Lokatoren“, dies waren oft
Ritter oder Edelleute denen ein Stück Land und einige
Siedler oder die ansässigen Slawen übereignet wurden,
zum Zwecke der Urbarmachung und Christianisierung des Landes. Von
zentralen Siedlungen oder Burgen aus beherrschten und verwalteten
sie das ihnen zugewiesene Land. Viele Orte unserer Gegend sind
auf solche Lokatoren zurückzuführen. Einige Ergebnisse
der neusten Geschichtsforschung zu unserem Ort legen die
Vermutung nahe, dass auch die frühe Siedlung die zum Ort
Berkenbrück führte, zumindestens zeitweise einem
solchen Lokator unterstellt war.
 Rekonstruktion
der Turmhügelburg am Dehmsee (M.Kläge)
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Um
1250 unserer Zeitrechnung Auch
nach der deutschen Eroberung und der schleppend beginnenden
Christianisierung tritt keine Ruhe ein. Feldzüge gegen Lebus
und über die Oder, ständige Scharmützel mit den
aufsässigen Slawen, vieles davon zog sich wohl die Spree bei
Berkenbrück entlang. Gegenseitige kriegerische Einfälle,
die möglicherweise auch über die damals vorhandene Furt
bei Berkenbrück gelaufen sind, machen den Siedlern das Leben
schwer. Die Urkunde aus dem Jahre 1285 für Fürstenwalde
hatte sicherlich auch die Absicht, Zuständigkeiten und
Territorien abzuklären und somit auch den Streitigkeiten
unter den Fürsten ein Ende zu setzen. In dieser Urkunde wird
nun der Name „Byrkenbrucke“ erstmalig genannt und
gilt bis heute als Jubiläumsdatum.
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1373 Verkauf
des Dehmsees 1373 von der Familie Wulkow an das Domkapitel Lebus
(Hermann von Wulkow) „Von
der Familie von Wulkow erkaufte ebenfalls das Domkapitel im
heutigen Lebusischen Kreise die Seen Hohenjeser, Madlitz, den
großen und den kleinen Treplin, den Erchow oder Erchnow
(vermutlich den heutigen Kersdorfer See), und den Dehmen oder
Dähm unweit Berknbrück, mit der Fischereygerechtigkeit
auf der Spree eine halbe Meile oberhalb, und eben so weit
unterhalb der Stadt Fürstenwalde; und diese Seen und
Gerechtigkeiten wurden dem Capitel von dem Markgrafen, von
welchem die vorigen Besitzer sie zu Lehen getragen hatten, am 13.
Julius 1373 vereignet.“ Quelle:
1829 Wohlbrück Teil 1 S. 534-535
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ca.
1557 Berkenbrück
kam an den Churfürsten von Brandenburg und blieb von da an
unter dem churfürstlichen und nachher königlichen Amte
zu Fürstenwalde.
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1606 In
den Fürstenwaldischen Erbregistern von 1606 heißt es,
Berkenbrück sei ein Fischerdorf.
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1618-1648 Im
Dreißigjährigen Krieg wurde Berkenbrück
vollständig verwüstet. Die Einwohner flohen ins
Oderbruch und kehrten nie wieder zurück. Es dauerte mehrere
Jahre, bis der Ort wieder besiedelt wurde. Hauptsächlich
Kleinbauern, so genannte Kossäten und Büdner,
versuchten mit einfacher Landwirtschaft wieder Fuß zu
fassen.
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1728
Im
Jahre 1728 wurde die neue Kirche in der Dorfstraße
feierlich eingeweiht, sie wurde später noch einige
Male umgebaut, steht aber heute immer noch an der selben
Stelle. -
 Die
Kirche in der Dorfstraße ( Fotos M. Kläge )
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2.
Juli 1841
Der Friedhof wird vom Dorfanger
an der Kirche nach außerhalb des Dorfes verlegt. In
der Chronik des Pfarrer Golz von 1845 heißt es
dazu: „Früher wurden die Leichen auf dem
die Kirche umgebenden Kirchhofe begraben, welcher mit
Einschluß des Kirchengebäudes 106 Q R. einnimmt.
(Mertensches Vermessungs und Bonitirungs-Register de anno
1828.) Aber im Jahre 1841 wurde auf den Antrag des
Predigers Dr. Goltz ein neuer Begräbnisplatz außerhalb
des Dorfes ermittelt, welcher am 2. Juli 1841 von demselben
Prediger feierlich eingeweiht wurde. (Pfarrarchiv von
Berkenbrück Acta No. 16.)“
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22.
Oktober 1842
Um
1840 boomte der Eisenbahnbau in Deutschland. Auch eine
Bahnstrecke von Berlin nach Frankfurt (Oder) und weiter
nach Schlesien wurde gebaut. -
 Nachbildung
der erste Lokomotive, die durch Berkenbrück kam. Sie
stammte von der Firma Norris aus Philadelphia (USA) -
Am 22.Oktober 1842 passierte kurz vor
Mittag der erste Zug von Berlin nach Frankfurt (Oder) den
Ort mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Im Jahre 1859
bekam Berkenbrück ein Bahnhofsgebäude und damit
eine Haltestation. Das Bahnhofsgebäude steht sogar
noch und war bis Anfang der 1990er Jahre in Betrieb. Die
Dampflok kam nicht aus Zufall aus den USA. Das Land galt
damals als technologisches Spitzenland was Eisenbahnen und
Schienenfahrzeuge betraf.
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 Der
Bahnhof in Berkenbrück um das Jahr 1916 (
Rekonstruktion M.Kläge Bleistift Skizze)
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ab
1842
Ab
1842, mit der Einführung der Eisenbahn, begann in
Berkenbrück ein Bauboom. Reiche Berliner Bürger
machten, dank der Bahn, Urlaub auf dem Lande. Der
"Sommerfrischler" war geboren. Auch Berkenbrück
profitierte von diesem Trend.
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 typisches
Bürgerhaus um 1900 in Berkenbrück ( Bleistift, M.
Kläge ) -
In der
Fürstenwalder Straße entstanden etliche neue
schicke Häuser und Pensionen. Besonders die kunstvoll
mit Ornamenten und Portalen verzierten Fassaden waren für
Berkenbrück ein Markenzeichen. Während die Männer
bei der Firma Pintsch in Fürstenwalde arbeiteten,
kümmerten sich im Sommer die Frauen um die Berliner
Sommergäste. Auch die Häuser in der Dorfstraße
erhielten schicke Fassaden und fast alle hatten im
Vorgarten einen kleinen Pavillon. In der Sommerzeit zogen
die Berkenbrücker dann auf den Dachboden oder in den
Stall, damit die gute Wohnung den Gästen zur Verfügung
stand. Viele Gaststätten und Ausflugslokale entstanden
in den weiteren Jahren im Bereich des Ortes.
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1860
Der
Gasthof „Deutsches Haus“, die zentrale
Gaststätte im Ort, wird 1860 erbaut. Dies ist die
Gaststätte, die noch heute in der Dorfmitte existiert.
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1909
1909
wird im Ort die freiwillige Feuerwehr gegründet. -
 Das
alte Feuerwehrgebäude in der Bahnhofstraße
(Foto M.Kläge)
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1912
Die
neue Schule in der Bahnhofstraße wird eingeweiht, sie
steht damals am Dorfrand. -
 Heute
der Kindergarten der Gemeinde (Foto M.Kläge)
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1914-1918
Auch
Berkenbrück hatte im Ersten Weltkrieg etliche Opfer zu
beklagen. Zu ihrem Gedenken ließ man an der Nordseite
der Kirche einen Stein errichten, auf dem 33 Namen von
gefallenen Berkenbrückern eingraviert sind.
 Denkmal
1919 (Grafik: M.Kläge)
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 Denkmal
ab 1945 (Grafik: M.Kläge)
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 Denkmal
für die gefallenen des Ersten Weltkrieges (Foto:
M.Kläge 2011) -
1945 wurde das Reichskreuz
vom Denkmal entfernt und durch ein einfaches christliches
Kreuz ersetzt. Auch der Sockel, auf dem das Kreuz stand,
wurde verkleinert.
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1919
1919
bekam Berkenbrück elektrischen Strom.
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1932
Der Schriftsteller Hans Fallada zieht nach Berkenbrück
Im
Jahre 1932 zieht der Schriftsteller Hans Fallada nach
Berkenbrück an den Roten Krug. Im April des Jahres
1933 wird er verhaftet, weil er angeblich ein Attentat auf
den Führer geplant haben soll. Zehn Tage sitzt er in
Fürstenwalde im Gefängnis, bis ihn durch die
Initiative seiner Frau und seines Verlegers ein
renommierter Berliner Anwalt wieder frei bekommt. Er
verlässt darauf hin Berkenbrück und kehrt nie
wieder zurück. -
 Das
Haus an der Spree, in dem einst Hans Fallada von 1932 bis
1933 wohnte. (Foto: 2010 M.Kläge
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1934
Am
Dehmsee bei Berkenbrück wird die Autobahnbrücke
fertig gestellt. -
 Die
Autobahnbrücke am Dehmsee um 1934 (Rekonstruktion,
Bleistift M.Kläge) -
Der Autobahnbau Berlin –
Frankfurt (Oder) fand zwischen den Jahren 1934 und 1936
statt. Die Autobahn führt direkt am Ortsteil Roter
Krug vorbei und ist heute eine der meist befahrenen
Transitverbindungen nach Osteuropa.
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1945
Am
Ende des zweiten Weltkrieges finden über Berkenbrück
und seiner Umgebung heftige Luftkämpfe statt. Noch
heute werden regelmäßig in der Nähe des
Ortes Bomben und Munitionsfunde gemacht. -
  Patronenhülse,
eine typische Hinterlassenschaft des Zweiten Weltkrieges,
wie man sie überall in Berkenbrück finden kann (
deutsche Gewehrpatrone). Die Prägung am Boden hat
folgende Bedeutung: P25 (Hersteller): Metallwarenfabrik
Treuenbrietzen GmbH, Werk Sebaldushof S*: Messing 36:
(Herstellerjahr) 1936 4: Losnummer Foto: M.Kläge
2022 -
Nach der verlorenen Schlacht bei den
Seelower Höhen ziehen große Mengen an
Flüchtlingen und Soldaten durch den Ort an die
Autobahnbrücke. Sie alle versuchten den heran
rückenden sowjetischen Truppen zu entkommen.
Am
23. April 1945 wird die Autobahnbrücke gesprengt und
zwischen dem 24. und 25. April besetzen die sowjetischen
Truppen den Ort.
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nach
1945
Nach
dem Krieg bauten die Bürger den Ort wieder auf.
Mehrere Ferienlager für die Kinder aus den Betrieben
in Fürstenwalde und Berlin entstanden. Ab den
siebziger Jahren zog es auch immer mehr Berliner und
Frankfurter in unseren Ort, Urlaub machen und Ausspannen im
eigenen Wochenendhäuschen war die Devise.
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1990
Nach
der Wende 1990 entwickelte sich ein regelrechter Bauboom.
Viele neue Ein- und Mehrfamilienhäuser entstanden in
unserem Ort. Die Einwohnerzahl von Berkenbrück hat
sich seit dem um ca. 20% vergrößert und beträgt
zur Zeit ungefähr 1000 Einwohner.
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 Gewitter
über Berkenbrück -
Das Wetter in Berkenbrück gestaltet sich in
der Regel wenig außergewöhnlich. Es ist im Sommer etwas
trockener und heißer und im Winter vielleicht etwas kälter
als der deutsche Durchschnitt. Die Luft ist in der Regel trocken und
angenehm. Der Wind wird von den umliegenden Wäldern abgemildert
und ist im Dorf eher schwach. Es kann aber bei extremen Wetterlagen
zu sehr starken Sturmböen kommen, die im Ort und den
umliegenden Wäldern, historisch gesehen, auch schon erhebliche
Schäden angerichtet haben.
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 Die
Tierwelt in und um Berkenbrück -
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